<$BlogRSDUrl$>

Montag, Mai 31, 2004

Wir haben Freunde gemacht, wo wir es nicht erwarten. Und umgekehrt.

Sonntag, Mai 30, 2004

Das muss man doch mal festhalten, wie wir alle so über die Welt verstreut sind. Und je jünger die Reisenden desto länger die Kilometer. Irgendwo unter Pinien, vor Dünen und Wellen.

Samstag, Mai 29, 2004

Habe ich gefehlt? Nein, ich habe gelacht.
Ich Elefant.

Donnerstag, Mai 27, 2004

Heute haben wir eine virtuelle Sitzung abgehalten, die erste einer germanistischen Abteilung in Portugal. Ein Kollege wurde zukunftsweisend durch einen Bildschirm ersetzt. Dafür spreche ich morgen in Porto über den Lusitanischen Popanz.

Mittwoch, Mai 26, 2004

Bestimmte Denkfiguren prägen unsere Erfahrung. Da ist zum Beispiel Hoch-Tief. Die Figur gilt fürs Gemüt, für Himmel und Erde, für die Karriere und die Achterbahn. Und für die Berge natürlich. Beim Meer ist sie nicht so sichtbar (aber geh erst mal unter). Jetzt kommen wir also zur Tiefe des Mexikanischen Essens, "fabulous margaritas".
Bei allen Denkfiguren kommt aber eine natürlich Grenze zustande, in diesem Fall durch Vorne-Hinten. Vorne rein, hinten raus, und das Restaurant ist voll oder zu.

Dienstag, Mai 25, 2004

Das ist jetzt mal ein Unterschied, sagt L., und macht sich auf den Weg in die Ferien.

Montag, Mai 24, 2004

L. lässt sich gerade sagen, wie der Fruchtzwerg in den Becher kommt. Ein Moment zum Lernen. Da ist zwei Mal so viel Milch drin wie eigentlich reinpasst.

Sonntag, Mai 23, 2004

Sunday: no working, no shopping.

Samstag, Mai 22, 2004

Wir empfehlen: glass to your mouth, glasses to your eye.

Im Sklavenmarkt werden jetzt neue Bilder verkauft. Sie sind noch schlechter als die des Kinderschänders. Man sollte nochmal darüber nachdenken, was man da so zum Kauf ausgestellt hat im Laufe der Zeiten.

Freitag, Mai 21, 2004

Ein weiterer Dialog ergibt sich mit der Werbung in der oberen Zeile. Heute werden Gott, Esperanto und Geschichtsbücher angeboten.

Heute fahren wir zum Sklavenmarkt nach Lagos, um zu schauen, ob der Küntsler noch da ist.

Donnerstag, Mai 20, 2004

Momentaufnahmen. Am Ende des Tages so viel Müdigkeit. Woran arbeiten wir denn. Nur jeden Tag einen Satz, mehr haben wir nicht verlangt. Mehr darf nicht erwartet werden.

Mittwoch, Mai 19, 2004

Was ist ein Testosteronkotzbrocken? Ich kenne keinen! Eine namlose Zeitung soll einen gefunden haben, was uns aber gestohlen bleiben kann, denn wir lassen uns da nicht reinreden. Gerade wo wir mit unseren Gedanken so zärtlich nach FFM bzw. THM schwenken.

L. freut sich auf die Ferien als wäre die Aussicht ein Ersatz für akute Sehnsucht.
Derweil bringt M. aus Deutschland die Bescheinigung mit, dass sie eine moderne Frau sei. Kein Wunder, gibt sie zurück, gentlemen sind ja auch immer seltener.

Dienstag, Mai 18, 2004

Vasco Fernandes brachte den ersten Indio und Dürers Melancholie nach Viseu. Dort sind sie nun, in der Fremde.

Montag, Mai 17, 2004

Es gibt Tage, an denen ist mir der Husten fast noch das liebste, was ich höre.

Sonntag, Mai 16, 2004

Ich hatte schon immer den Verdacht, dass aus temporalen Verbindungen kausale werden. Und dass das letztlich eine Frage der Bildung ist.

Samstag, Mai 15, 2004

Da rennt man eine ganze Woche, und am Ende fragt man sich: Kann man in der Schweiz bloggen, obwohl das Land eine Insel ist? Und Marília fliegt durch Europa, über schwarze Löcher und Quadrate. Immer nach vorn.

Freitag, Mai 14, 2004

Joggen und bloggen. Das eine zehrt an den Muskeln.
Und plötzlich las man, wie wir warten.

Donnerstag, Mai 13, 2004

Einfach genial, das Spiel.

Mittwoch, Mai 12, 2004

Jetzt werde ich gefragt, ob es sich hier um ein Tagebuch im Netz handelt. Nein, nein, es handelt sich doch um ein Gesamtkunstwerk.

Dienstag, Mai 11, 2004


Kasimir Malewitsch: Schwarzes Quadrat, 1915
Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau


Wer ist Pohl Klie, frug eine Studentin, und da wusste ich, dass man August Macke und Franz Marc kaum noch unterscheiden kann, immerhin handelt es sich bloss um Namen, dazu noch in einer fremden Sprache und also Schall und Schwall. Kandinsky - oder gab es überhaupt eine Russische Revolution. Dass wir dann auch noch über Spengler sprechen mussten (Details tun nichts zur Sache), hätte wenigstens den Titel abgeben können für des Tages Erfahrung.
Nur wäre aber doch davon zu berichten, dass die neuen Medien (tragbarer Computer, Powerpoint, Beamer) immerhin Gelegenheit bieten, alles stillschwiegend wegzuräumen (sich in Kabeln verwickelnd anstatt in Fragen), während ein in der Ecke schwer sitzender Dozent vergeblich versucht, noch die eine oder andere Lehrmeinung in den Raum zu stellen, dass sie dort zu Rauch werde.

An den Blauen Reiter denke ich gern. Wie schön, dass es Dinge gibt, die wir einmal entdeckt, die wir einmal gesehen haben. Und die Sehnsucht nach dem Schwarzen Quadrat.

Montag, Mai 10, 2004

Je anstrengender die reellen Gespräche desto grösser die Sehnsucht nach dem blog. Da wird man wenigstens verstanden. Und wenn jetzt noch einer dazu kommt, dann sind wir ja schon zwei (oder drei oder vier oder fünf oder).

Sonntag, Mai 09, 2004

Dass es am Sonntag regnet, sollte uns nicht in terminologische Nöte bringen.

Samstag, Mai 08, 2004

In der traditionsreichen Halle des Sklavenmarkts in Lagos stellt zur Zeit ein deutscher Künstler aus. Einer der traurigen seiner Zunft: Maler, Poet, Bildhauer, alles in einem und nichts zugleich. "Das ist jetzt erst mal Fakt", schnauzt er seine Tochter an, in der Hoffnung dass ihn keiner versteht, was er sonst wohl gewöhnt sein mag. Die Kunst ist arg, erfahre ich, deshalb hats auch noch nicht zu einer Reise nach Lissabon gereicht, aber da würden die Kinder - Banausen - ohnehin immer nur Eis und Chips verlangen. Die Kinder haben mir leid getan auf dem Sklavenmarkt in Lagos.

Oh Mensch, oh citizen.

Den guten Freunden ist es übrigens egal, von wo aus sie gepflegt werden. Den virtuellen noch viel mehr. Sie sind ja reine Utopie und doch ubiquitär.

Freitag, Mai 07, 2004

Gute Freunde werden auch aus der Ferne gepflegt: die portugiesischen Entdeckungen aus Lagos.

Donnerstag, Mai 06, 2004

O espelho que os outros nos colocam transforma-se na janela através da qual descobrimos o mundo.
Das ist sowas wie ein bisschen Rilke auf Portugiesisch von wegen der Bildnisse, die wir uns zum Glück nicht machen müssen. Also dass der Spiegel, den die anderen uns vorhalten, zum Fenster wird, durch das man die Welt entdeckt. Portugiesische Entdeckungen.

Wie sich eins zum andern fügt, blogging at its best.

Mittwoch, Mai 05, 2004

Kaum wieder am Platz, stürzen die Fragen auf mich ein. Wer ist bloss Jacob Grimme, ein Bruder von den Gebrüdern oder von Adolf? Oh Loriot, ich wünsch mir ne kleine Miezekatze für mein Wochenendhaus.

Mitten im Frühling sprech ich über Herbstreisen. Meine führt mich nach Lissabon; der Herbst brachte Schriftsteller und Dichter an den Rhein, nach Berlin und Mecklenburg. So sind wir alle unterwegs.

Dienstag, Mai 04, 2004

1. kamen kaum Studenten. 2. hatten sie den Text nicht gelesen. 3 haben sie ihn nicht verstanden, als ich ihn erklärt habe. 4. sind wir dann alle wieder unserer Wege gegangen.

In any case of doubt just ask Google. Or click here.

Montag, Mai 03, 2004

Aussitzen. Sitzen allein ist nicht genug. Man muss dem ganzen Gewicht geben. Mit Laufen kommt man da nicht weiter. (Hahaha.)

Wo war ich den ganzen Tag? Wer ist EM? Es gibt so viele Dinge, die man nicht weiss.
Aber schaut doch mal, da gibt es jetzt Letras em Viseu und Deutsch: Impressionen. Die Sprachen mischen sich, die Erfahrungen, der Austausch. Und dann will man doch auch mal Schritte tun nach vorn.

Sonntag, Mai 02, 2004

»... dass ich teilhaben konnte an einem Austausch von Gedanken, der ringsum stattfand, an kein Land gebunden«, schrieb Peter Weiss, und er wusste noch nichts von blogging!

Es muss heissen: Beitreten auf eigene Gefahr.
Die Menschheit hat immer noch den Mut, uns zu wollen. Glückwunsch.

Samstag, Mai 01, 2004

Bewegungen
Von Osten kommen jetzt alle in den Westen. Die Himmelsrichtungen sind abgeschafft. Doch braucht jedes Mittel noch seine Zeit für den Verkehr. Allein von ganz unten im Land bis ungefähr in die Mitte ist es weit, so weit, so lang. Und dann könnten wir den November schnappen mitten im Frühling.

Vielleicht ist alles ein bisschen ruhiger, weil wir wenigstens versuchen dürfen, ob wir noch was versuchen können. Dass ein bisschen ein frischer Wind weht, nach dem wir uns richten können.
Und sollten wir nicht wenigstens heute Recht haben mit unseren Europäischen Studien.

This page is powered by Blogger. Isn't yours?